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2020

Autor/-in:

Mill Tina

Eine neue Schule – Eine neue Gesellschaft

Die Rolle der Schule beim gesellschaftlichen Wandel vom Haben zum Sein

Deutsch / Philosophie
Betreuer/-in:
Beatrice Stoll
Schule:
Kantonsschule Enge
Fach: Deutsch / Philosophie
Abstract

«Zum ersten Mal in der Geschichte hängt das physische Überleben der Menschheit von einer radikalen seelischen Veränderung des Menschen ab.» Diese Worte stammen vom Soziologen und Philosophen Erich Fromm. In seinem Buch «Haben oder Sein» erkennt er die heutige Gesellschaft der Besitz- und Konsumorientierung als nicht zukunftsfähig und stellt dieser «Haben»-Gesellschaft jene des «Seins» gegenüber. Das «Sein» kennzeichnet ein umfassendes Bewusstsein, Gemeinschaftsorientierung und die Aktivität des Geistes. Er beschreibt den Wandel vom «Haben» zum «Sein» als eine existentielle Notwendigkeit, um eine humanere Zukunft zu erreichen. Die Schule als Erziehungsinstitution ist ein Kernelement jeder Gesellschaft und hat einen grossen Einfluss auf die nächste Generation. Die vorliegende Maturitätsarbeit beschäftigt sich daher mit der Frage, wie «habenorientierte» heutige Schulen umgestaltet werden müssten, um den gesellschaftlichen Wandel vom «Haben» zum «Sein» zu unterstützen. 

Die Recherche ergab fünf Ansatzpunkte, anhand derer man das Schulsystem grundlegend umgestalten müsste: Menschenbildung, die Rolle der Lehrperson, Bewertungsmethoden, Zeit sowie allgemeine Lernstrukturen. In der Arbeit wurden anhand dieser fünf Aspekte zu-nächst das «habenorientierte» Schulsystem kritisch untersucht und anschliessend «sein-orientierte» Alternativen vorgeschlagen. Die grundlegenden Verbesserungen im Schul-system des «Seins» sind eine tiefgründige LehrerIn-SchülerIn-Beziehung, ein grosses Zeitvolumen, neue Lernstrukturen und alternative Bewertungsmethoden wie z.B. Projekt-unterricht und Portfolios mit dem Ziel der Bewusstseins- und Persönlichkeitsentwicklung jedes Schülers.