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Autor/-in:

Stein Paula

Die Geister, die wir riefen

Menschliches Ersatzteillager aus dem Plastomaten

Betreuer/-in:
Martin Meier
Schule:
Kantonsschule Zürcher Unterland
Fach: Bildnerisches Gestalten
Goethes Ballade der Zauberlehrling ist zwar schon 226 Jahre alt, aber auch heute noch topaktuell.
Abstract

Oft fühlen wir uns der Natur überlegen und müssen doch immer wieder erfahren, dass wir eben nur Mensch und keine Schöpfer sind. So ist es doch, dass wir in unserem Eifern nach technologischem Fortschritt hin und wieder die Kontrolle verlieren, etwa so, wie auch in Goethes Ballade der Zauberlehrling: beim Lösen eines Problems wird ein neues in die Welt gesetzt.
Im Rahmen meiner Maturitätsarbeit bin ich der Frage nachgegangen, wie sich eine gesellschaftskritische Sicht bezüglich des menschlichen Eingreifens in die Natur künstlerisch darstellen lässt. Die Installation eines ausser Kontrolle geratenen Automaten mit plastisch hergestellten Körperteilen – ein menschliches Ersatzteillager – soll den Betrachter zum Denken anregen. Der Automat macht die Körperteile austauschbar und nimmt ihnen die Individualität. Im Streben des Menschen der Alterung entgegenzuwirken, wäre der Plastomat ein denkbares Zukunftsszenario.
Im fertigen Produkt stellen der bewegungslose Automat (Technik) und die organischen Körperteile (Natur) einen Kontrast dar. Aus der sterilen Welt wuchert es ekelerregend heraus, als Zeichen dafür, dass sich die Natur nicht beherrschen lässt. Zur «Abrechnung» gibt es
am Schluss eine Quittung, die weder Preis noch Produkt enthält, sondern als «Denkzettel»
Goethes Ballade ausspuckt.