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Autor/-in:

Ackermann Dana

Eine Gesichtsrekonstruktion

Gesichtsrekonstruktion am Schädel der Mumie Tha-Scherit-en-Imen

Betreuer/-in:
Holenweg Anna-Katherina
2. Betreuer/-in:
Eppenberger Patrick
Schule:
Kantonsschule Limmattal
Fach: Biologie
Eine forensische Gesichtsrekonstruktion hat den Zweck, durch Nachbildung der Gesichtszüge eine Identifizierung verwester oder skelettierter menschlicher Schädel zu ermöglichen.
Abstract

In dieser Arbeit wird mithilfe einer forensischen Rekonstruktion ein Modell des Gesichts einer Mumie erstellt.
Die Mumie namens Tha-Scherit-en-Imen kommt ursprünglich aus Altägypten und wurde im Jahr 1887 aus Kairo in die Schweiz importiert. Die Mumienhülle entstand zwischen 824-780 vor Christus. Tha-Scherit-en-Imen wurde anhand der im Schoss gefalteten Hände und der Schädelform als Frau identifiziert. Nach Analyse des Gebisses verstarb sie im Alter von 27-35 Jahren [1].
Das Ziel war es, mit einer wissenschaftlich etablierten Methode, ein möglichst lebensechtes Gesicht zu formen. Die forensische Gesichtsrekonstruktion hat den Zweck, durch Nachbildung der Gesichtszüge eine Identifizierung verwester oder skelettierter menschlicher Schädel zu ermöglichen. Dabei spielt die Rekonstruktion der Gesichtsmuskulatur eine wichtige Rolle [2].
Bei dieser Arbeit wird die plastischen Manchester Methode verwendet. Sie ist die meistverwendete Methode und erzielt die besten Ergebnisse. Ein Hauptaspekt diktiert die Bestimmung der Gesichtsstruktur. Es ist die ethnische Herkunft, die die Schädelform und damit die Basis festlegt. Die Ethnizität bestimmt auch die Gewebsdicken. Ebenso bestimmen, stark prägend, alle knorpligen Elemente wie Nase und Ohren, die am Schädel nicht mehr sichtbar sind, das Aussehen.
Mithilfe der forensischen Gesichtspunkte kann die Muskulatur, deren Dicke mit Hilfe von Stäbchen festlegt wurde, modelliert werden. Die Muskulatur wird Schritt für Schritt nach einer Anleitung mit einer bestimmten Knete (Clay) geformt und auf den erstellten 3D-Druck des Schädels aufgetragen [3]. Für die durchschnittliche Gewebsdicke wurde eine spezifische Tabelle der entsprechenden Ehtnik konsultiert. Die Anatomie der Gesichtsmuskulatur muss möglichst genau stimmen, denn jede kleine Abweichung und jeder Fehler wären im Endprodukt bezüglich der Gesichtsproportionen deutlich sichtbar.
Das Endprodukt zeigt das Gesicht einer Frau. Man erkennt die prominente Nase, welche typisch für die Altägypter war. Anhand der Schädelanatomie nimmt man zu Beginn an, dass die Frau aufgrund ihrer Herkunft sehr filigran war. In der vollendeten Rekonstruktion wirkt sie jedoch ein wenig grober und männlicher.
Ob die Nachbildung der echten Person präzise so ausgesehen hat, kann natürlich nicht überprüft werden, denn es ist weder ein Bild noch eine andere Rekonstruktion von ihr vorhanden, mit dem sie verglichen werden kann. Trotzdem erzeugt eine korrekt durchgeführte Rekonstruktion ein zuverlässiges Resultat.
Faszinierend ist es allemal, nur anhand eines Schädels ein Gesicht zu rekonstruieren, das im Endeffekt mit hoher Wahrscheinlichkeit der Realität entspricht.
[1] Unbekannter Autor, Wikipedia, «Radiokarbonmethode», https://de.wikipedia.org/wiki/Radiokarbonmethode, 6.Juli 2022
[2] Niamh Nic Daéid & Sue Black, Forensik in 30 Sekunden 2019, Librero IBP, Kerkdriel, S.24
[3] Caroline Wilkinson, Forensic Facial Reconstruction 2004, Cambridge University Press, Cambridge, Kapitel 2,3,4,5,6