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2020

Autor/-in:

Song Jonathan

/‘syɕpɭirp/ oder Die Schöpfung einer schönen Sprache

Deutsch
Betreuer/-in:
Christine Abbt
2. Betreuer/-in:
Christoph Meister
Schule:
Kantonsschule Hohe Promenade
Fach: Deutsch
«Um eine wahre Sprache zu sein, müsste meine Sprache Sprecher haben, doch ich denke, wenn sie sie hätte, wäre sie wahrhaftig schön.»
Abstract

In seiner Arbeit wagt Jonathan Song den Versuch, eine schöne Sprache komplett neu zu erschaffen. Nach subjektiven Kriterien der Schönheit entwirft er eine Sprache, die /‘syɕpɭirp/ ausgesprochen wird. Dies tut er anhand diverser sprachwissenschaftlicher Studien und mit Hilfe einer Website namens ConWorkShop. 

Der Prozess der Sprachschöpfung, der sich langsam von der Wahl der Phoneme über die Flexion der Wortarten bis hin zur Syntax entwickelt, ist von vielen schwierigen Entscheidungen geprägt, denn jede wirkt sich auf die Ordnung und Schönheit des Endprodukts aus. 

/‘syɕpɭirp/ ist eine Sprache, die fast eine echte sein könnte. So verfügt sie beispielsweise über ein komplexes Kasussystem und ein ausgeklügeltes Zeitensystem, das im Gegensatz zum Deutschen mit Aspekten anstatt Tempora funktioniert. Zudem hat Jonathan Song eine eigene Schrift kreiert, die ebenfalls dem ästhetischen Anspruch der Sprache gerecht werden soll. Ausgehend von einer Übersetzung wird die Sprache auch für Dritte zugänglich und in ihrer Kohärenz nachvollziehbar. 

Jonathan Song ist sich einzelner Verbesserungsmöglich­keiten bewusst. Theoretisch sieht er sein Ziel, eine schöne Sprache zu erschaffen, als erreicht an. Wäre da nicht das Problem, dass der Sprache ihre Sprecher fehlen, um eine wahre solche zu sein.