Krebs

Während meiner Zeit als Schüler an der Kantonsschule Zürcher Oberland wurde bei mir eine Krebserkrankung diagnostiziert, als ich 15 Jahre alt war. In meiner Maturarbeit habe ich versucht, die Krankheit und den Heilungsprozess literarisch aufzuarbeiten. In zwölf Texten beschreibe ich Situationen, Gespräche und Gedankenströme, die als autofiktionales Schreiben bezeichnet werden können. Das heisst: Ich verbinde autobiographisch Erlebtes mit Fiktionalem. Ziele sind sowohl ein Verarbeitungsprozess meiner Krankheit und Genesung als auch der Versuch, mich dem Gegenstand literarisch anzunähern. Ich habe dabei die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Kunst wechselseitig aufgehoben. Das Verfassen der Texte erforderte eine sehr genaue und hartnäckige Reflexion von emotionalen Hoch-, aber auch Tiefpunkten. Um Stimmung und Spannung zu erzeugen, musste ich diese Erinnerungen ein zweites Mal durchleben. So half mir der Schreibprozess, Ordnung im Kopf und Frieden im Herzen zu finden. Im Stream of Consciousness habe ich eine optimale Ausdrucksform für jene Passagen gefunden, in denen ich meine Gedanken festhalte. Ansonsten zeichnet sich meine Sprache durch ihre Simplizität und der Text allgemein durch Reduktion auf das Essenzielle aus.