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Autor/-in:

Domenig Kimiya

Zwischen Konsens und Zerwürfnis

Oppositionelle Iraner:innen in der Schweiz

Betreuer/-in:
Sabine Lippuner
Schule:
Kantonssschule Stadelhofen
Fach: Geschichte
Diese Arbeit hat mein Verständnis für die komplexen, historischen Prägungen von Exiliraner:innen in der Schweiz vertieft und ermöglichte es mir, das Land meines Vaters von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen.
Abstract

Diese Arbeit ist zum Schutz der interviewten Personen nicht online verfügbar

Im Herbst 2022 wurde die 22-jährige kurdische Iranerin Jina Mahsa Amini aufgrund ihres angeblich nicht korrekt getragenen Kopftuches von der iranischen Sittenpolizei gewaltsam aufgegriffen und erlag kurze Zeit später ihren Verletzungen. Ihr Tod löste eine landesweite Protestbewegung aus, die unter dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ einen Regimewechsel forderte. Exiliraner:innen weltweit, auch in der Schweiz, schlossen sich der Bewegung an, um die Stimme der iranischen Bevölkerung international zu vertreten. Trotz des gemeinsamen Ziels kam es jedoch schon bald zu Konflikten. In meiner Arbeit analysiere ich die Ursachen für diese Spannungen anhand von neun qualitativen Leitfadeninterviews mit Exiliraner:innen in der Schweiz, die in oppositionellen Gruppierungen aktiv sind. Viele der Konflikte wurzeln in der Islamischen Revolution von 1979, als die Schah-Monarchie gestürzt wurde. Bis heute bereuen viele innerhalb der Exilopposition, damals die Revolution unterstützt zu haben, und sehen in einer konstitutionellen Monarchie das beste Modell für die Zukunft. Andere halten hingegen daran fest, dass der Sturz der Monarchie notwendig gewesen sei. Diese unterschiedlichen Sichtweisen auf die Revolution und die Zukunft Irans sowie tiefes Misstrauen, das durch die gezielte Einflussnahme des iranischen Geheimdienstes weiter geschürt wird, erschweren ein geeintes Vorgehen.