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Autor/-in:

Partin Sophie

Kinderarbeit in Indien – Fluch oder Segen?

Betreuer/-in:
Cecile Matter
Schule:
Kantonsschule Hottingen
Fach: Geografie
«Perspektiven statt Vorurteile» - Die Beschäftigung mit Kinderarbeit in Indien zeigt, dass gesellschaftliche Probleme oft vielschichtiger sind als gedacht und erst durch differenzierte Betrachtung wirklich verstanden werden können.
Abstract

Kinderarbeit ist in Indien nach wie vor ein weit verbreitetes Phänomen, das trotz zahlreicher Bemühungen nicht wirksam eingeschränkt werden kann. Das Ziel dieser Arbeit war die Beantwortung der Frage, ob Kinderarbeit in Indien als Fluch betrachtet wird oder ob sie unter bestimmten Umständen auch als Segen wahrgenommen werden kann. Zur Beantwortung wurden Interviews mit acht betroffenen Kindern aus Indore, Gespräche mit zwei indischen Arbeitgebern sowie eine Online-Umfrage unter 117 Schweizer Jugendlichen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinderarbeit mit erheblichen Nachteilen wie gesundheitlichen Belastungen und mangelnden Bildungschancen verbunden ist, jedoch gleichzeitig zur finanziellen Entlastung der Familie beitragen und soziale Kompetenzen fördern kann. Als Hauptursachen wurden das Kastensystem, weit verbreitete Korruption sowie eine mangelhafte Umsetzung bestehender Gesetze erkannt. Während die Jugendlichen in der Schweiz Kinderarbeit klar negativ bewerten, äusserten sich die betroffenen Kinder insgesamt etwas positiver zum Thema. Auch wenn in beiden Gruppen vereinzelt Vorteile erkannt werden, überwiegt die Einschätzung, dass Kinderarbeit in Indien ein Fluch ist - weshalb eine konsequente Rechtsdurchsetzung und der Abbau struktureller Korruption als entscheidende Schritte zur langfristigen Verbesserung angesehen werden.